QIgA (Liquor/Serum)

Synonyme QIgA
Verfahren berechnet
Einheit *10^-3
Material ohne Material
Probengefäß ohne Material
Präanalytik Geichzeitige Abnahme von Serum und Liquorproben erforderlich.
Stör- und Einflussgrößen Artifizielle Blutbeimengung, Faktoren, die Gleichgewicht zwischen Blut und Liquor beeinflussen z.B. Albumininfusion, Plasmapherese, große Blutverlust, können die Ig-Synthese vortäuschen. Es dauert einige Tagen, bis ein neues Gleichgewicht zwischen den Kompartimentes eingestellt wird.
Interpretation der Ergebnisse Alle im Blut vorhandenen Proteine treten auch im Liquor auf. Die Gesamtproteinkonzentration des Liquors beträgt beim Gesunden ca. 0,5% der Blutproteinkonzentration. Zur Liquordiagnostik gehört als fester Bestandteil die Bestimmung des Gesamtproteins und ggf. eine Differenzierung der einzelnen Proteinfraktionen. Störungen der Blut-Hirn-Schranke und intrathekale Proteinsynthese führen zu unterschiedlich stark ausgeprägtem Ansteigen des Liquor-Proteingehaltes. Die Bestimmung von Albumin und Immunglobulin (Ig)-G-, M-, A-Fraktionen in Liquor und Serum erlaubt mit Hilfe der Ig- und Albumin Liquor/Serum-Quotienten im Reiber-Diagramm und Berechnung der lokalen intrathekalen Ig-Synthese differentialdiagnostische Aussagen über die Ursache eines erhöhten Liquor-Proteingehaltes. Eine intrathekale Ig-Synthese ist Leitbefund bei fast allen humoralen Immunreaktion im ZNS. Sie ist ein Indikator subakuter und chronischer ZNS-Entzündungen.

Indikation: Die Bestimmung der intrathekalen Immunoglobulin-Synthese ist bei Differenzialdiagnostik entzündlicher, erregerbedingter oder autoimmuner (z. B. MS) Erkrankungen des zentralen Nervensystems indiziert.

Beurteilung: Die gleichzeitige Untersuchung der 3 IgG-Klassen ermöglicht eine Verbesserung der differentialdiagnostischen Spezifität der Untersuchung. Beispielsweise findet sich im Rahmen einer Neuroborreliose eine 3-Klassen-Reaktion mit IgM-Dominanz. Bei der HSV-Enzephalitis liegt meistens 3-Klassen-Reaktion mit IgG-Dominanz. Eine intrathekale IgA-Prädominanz besteht unter anderem bei einer tuberkulösen Meningitis und Hirnabszessen. Es wird zwischen Ein-Klassen-Reaktionen (überwiegend IgG-Synthese, selektive IgM-Synthese), Zwei-Klassen-Reaktionen (IgG-Synthese und zusätzlich IgA- oder IgM-Synthese) und Drei-Klassen-Reaktionen (Erhöhung aller drei Immunglobulinklassen) unterschieden.
Quellen/Referenzen Thomas C. Thomas L.; Labordiagnostik neurologischer Erkrankungen ;Thomas L ed. Labor und Diagnose. Th Books 8. Auflage (2012)
Interne Laborbezeichnung igal/s
letzte Änderung 01.01.2025 05:19