IgA im Liquor (mg/l)

Synonyme Immunnglobulin A
Verfahren Immunturbidimetrie
Einheit mg/l
Material Liquor
Probengefäß Sonstiges
Probenvolumen 1 ml
LOINC 2457-0
Präanalytik Gleichzeitige Abnahme von Serum und Liquorproben erforderlich.
Die zur Untersuchung eingesetzten Proben sollten möglichst frisch sein. Liquor/Serum-Paare sollten zur gleichen Zeit entnommen werden. Nur zusammen ist die Analytik sinnvoll. Der Test wurde nur für die Bestimmung von IgA in Serum/LiquoroderPlasma/Liquor-Paaren entwickelt. Dieser Test darf nicht zur Bestimmung von IgA nur in Serum oder Plasma verwendet werden, sondern ist stets in Kombination mit denentsprechenden Liquorproben durchzuführen.
Stör- und Einflussgrößen Artifizielle Blutbeimengung, Faktoren, die Gleichgewicht zwischen Blut und Liquor beeinflussen z.B. Albumininfusion, Plasmapherese, große Blutverlust, können die Ig-Synthese vortäuschen. Es dauert einige Tagen, bis ein neues Gleichgewicht zwischen den Kompartimentes eingestellt wird.
Interpretation der Ergebnisse Im Rahmen der Liquor-Diagnostik zur Differentialdiagnose vor allem akut-entzündlicher neurologischer Erkrankungen mittels des Reiber-Schemas (Liquor/ Serum-Paare). Alle im Blut vorhandenen Proteine treten auch im Liquor auf. Die Gesamtproteinkonzentrationdes Liquors beträgt beim Gesunden ca. 0,5% der Blutproteinkonzentration. Zur Liquor-Diagnostik gehört als fester Bestandteil die Bestimmung des Gesamtproteins und ggf.eine Differenzierung der einzelnen Proteinfraktionen. Störungen der Blut-Hirn-Schranke und intrathekale Proteinsynthese führen zu unterschiedlich stark ausgeprägtem Ansteigen des Liquor-Proteingehaltes. Die Bestimmung von Albumin und IgG in Liquor und Serum erlaubt mit Hilfe des Reiber-Schemas differentialdiagnostische Aussagen über die Ursache eines erhöhten Liquor-Proteingehaltes. Eine intrathekale IgG-Synthese ist Leitbefund bei fast allen humoralen Immunreaktionen im ZNS. Sie ist ein Indikator subakuter und chronischer ZNS-Entzündungen. Die zusätzliche Untersuchung der intrathekalen IgA- und IgM Synthese ermöglicht eine Verbesserung der differentialdiagnostischer Spezifität der Untersuchung. Beispielsweise findet sich im Rahmen einer Neuroborreliose eine prädominante intrathekale IgM-Synthese. Eine intrathekale IgA Prädominanz besteht unter anderem bei einer tuberkulösen Meningitis. Es wird zwischen Ein-Klassen-Reaktionen (überwiegend IgG-Synthese, selektive IgM-Synthese), Zwei-Klassen-Reaktionen (IgG-Synthese und zusätzlich IgA- oder IgM-Synthese) und Drei-Klassen- Reaktionen (Erhöhung aller drei Immunglobulinklassen) unterschieden.

Indikation: Die Bestimmung der intrathekalen Immunoglobulin-Synthese ist bei Differenzialdiagnostik entzündlicher, erregerbedingter oder autoimmuner (z. B. MS) Erkrankungen des zentralen Nervensystems indiziert.

Beurteilung: Die gleichzeitige Untersuchung der 3 IgG-Klassen ermöglicht eine Verbesserung der differentialdiagnostischen Spezifität der Untersuchung. Beispielsweise findet sich im Rahmen einer Neuroborreliose eine 3-Klassen-Reaktion mit IgM-Dominanz. Bei der HSV-Enzephalitis liegt meistens 3-Klassen-Reaktion mit IgG-Dominanz. Eine intrathekale IgA-Prädominanz besteht unter anderem bei einer tuberkulösen Meningitis und Hirnabszessen. Es wird zwischen Ein-Klassen-Reaktionen (überwiegend IgG-Synthese, selektive IgM-Synthese), Zwei-Klassen-Reaktionen (IgG-Synthese und zusätzlich IgA- oder IgM-Synthese) und Drei-Klassen-Reaktionen (Erhöhung aller drei Immunglobulinklassen) unterschieden.
Quellen/Referenzen Thomas C. Thomas L.; Labordiagnostik neurologischer Erkrankungen ;Thomas L ed. Labor und Diagnose. Th Books 8. Auflage (2012)
Interne Laborbezeichnung iga1l
letzte Änderung 30.03.2025 06:07