Liquor/Serum Antikörper-Index Röteln Virus

Synonyme MRZ-Reaktion
Verfahren berechnet
Referenz-/Therapeutischer Bereich 0.6 - 1.5
Material Liquor
Probengefäß Sonstiges
Probenvolumen 1 ml
LOINC 100341-7
Präanalytik Für die Diagnostik ist die gleichzeitige Abnahme von Serum und Liquor Proben erforderlich, da der Liquor/Serum Antikörper-Index anhand der Antikörperkonzentration im Serum und Liquor berechnet wird und von der Hirn-Blut-Schranken Funktion abgängig ist
Stör- und Einflussgrößen Artifizielle Blutbeimengung, Plasmapherese, massive Hirnblutung
Interpretation der Ergebnisse Die erregerspezifischen Antikörper diffundieren im gleichen Verhältnis wie die Gesamtimmunglobuline aus dem Blutkompartiment in den Liquor. Durch den Quotientenvergleich (QErreger-Ak/QIgG) lässt sich eine intrathekale Antikörpersynthese (Antikörper-Index) berechnen.
Indikation: Verdacht auf Röteln-Virus assoziierte Enzephalitis oder chronisch entzündliche ZNS-Erkrankung im Rahmen der Masern-Röteln-Zoster (MRZ)-Reaktion. Der Antikörper-Index steigt in der zweiten Krankheitswoche an und ist ein wichtiger Parameter im Krankheitsverlauf.

Befundinterpretation: Ein erhöhter Antikörper-Index zeigt eine intrathekale Antikörpersynthese gegen das Röteln-Virus an. Der Befund muss zusammen mit weiteren Liquorparametern und klinischen Symptomen interpretiert werden, da die Antikörpersynthese nach der Infektion Monate bis Jahre persistieren kann. Für die akute Diagnostik ist der direkte Röteln-RNA Nachweis mittels PCR die Methode der Wahl.
Liegt eine gleichzeitige intrathekale Antikörpersynthese gegen Röteln, Masern und VZV vor, handelt es sich um eine MRZ-Reaktion, die im Rahmen der polyklonalen B-Zellen Aktivierung bei einem entzündlichen Liquorsyndrom auftritt. Daher sollte bei isoliert erhöhtem Antiköprer-Index gegen Röteln eine MRZ-Reaktion ausgeschlossen werden.
Interne Laborbezeichnung asi_roetl
letzte Änderung 01.01.2025 05:17